on Myra Brooks-Welch
Sie war staubig alt und abgenutzt,
kaum wert des Versteigerers Zeit –
Die alte Geige auf dem Tisch,
fast tat sie ihm schon leid.

Mit einem Lächeln hob er sie auf
und rief: »Was gebt ihr mir dafür?
Wer bietet zuerst? Ein Taler, zwei,
jetzt drei! Wer gibt mir vier?«

»Drei Taler zum Ersten, zum Zweiten, nur drei?
Verkauft für drei...?« Doch dann
kam aus der hintersten Ecke des Raums,
ein silberhaariger Mann!

Er nahm die Geige und stimmte sie schnell –
Musik füllte plötzlich den Raum!
Der Reichtum der Töne ergreifend und schön,
den Leuten erschien's wie ein Traum.

Das Lied ging zu Ende, die Menge gebannt,
der Versteigerer stieg aufs Podest,
Und fragte: »Was bringt die Geige denn jetzt?«
seine Stimme entschlossen und fest.

Er schrie: »Eintausend, wer gibt mir zwei?
Zweitausend, warum nicht drei?
Dreitausend zum Ersten, zum Zweiten, nicht mehr?
Für Dreitausend verkauft – und vorbei!«

Nun über dem Jubel wurden Stimmen laut,
»Warum haben wir den Wert so verkannt?«
»Die Geige«, so kam die Antwort dann,
»war berührt von des Meisters Hand!«

Vielen Seelen geht's wie's der Geige ging,
von Schicksal und Elend vernarbt,
Werden sie billig versteigert, fast ohne Wert,
auf des Lebens gleichgültigem Markt.

Doch der Meister kommt und von der törichten Schar,
versteht's keiner im ganzen Land,
Dass eine Seele wertvoller wird,
wenn berührt von des Meisters Hand!

Oh Meister, ich bin wie die wertlose Geige!
Bitte, leg Deine Hände auf mich!
Forme mich neu und schreib mir ins Herz
eine Melodie, Herr, nur für Dich!